Italien | Kulinarische Woche in der Emilia Romagna

Italien | Kulinarische Woche in der Emilia Romagna

Nils Wend

Was habe ich mich gefreut, als die Einladung unseres Partners in Haus flatterte! Endlich wieder eine Entdeckungsreise und dann gleich zum absoluten Trendthema "Kulinarisches Reisen". Also schnell angemeldet und auf die Bestätigung gewartet.

Die Vorbereitung lief reibungslos. Und so sind wir dann mit zehn Kolleg*innen aus dem ganzen Bundesgebiet Anfang April gestartet. Kurz vorweg: die Tour war hervorragend organisiert. Es war aber auch sehr anstrengend. Jeden Tag um 06:30 Uhr aus dem Bett. Rückkehr am Abend ins Hotel war dann stets gegen 19:30 Uhr. Es sollte ja auch kein Erholungsurlaub, sondern eine Erkundungstour zur Vertiefung der touristischen Erkenntnisse sein. 

Ach so, wo ging es überhaupt hin? Bella Italia - und hier die Emilia Romagna - waren das Reiseziel. WIr sind in unserer kleinen Gruppe nach Bologna gestartet. Flugzeit ab Deutschland nur rund 90 Minuten. Also für unsere WUR-Kunden schnell und gut erreichbar.

Am Flughafen in Bologna wurden wir von unserem charmanten Busfahrer Michele abgeholt. Michele begleitete uns die gesamte Woche, war sehr ortskundig und fuhr maximal umsichtig. Von unserer Agentur begleitete uns der Inhaber Claudio. Claudio ist Inhaber und Gründer. Er verfügt über eine unfassbare Erfahrung und liebt seinen Beruf seit mehreren Jahrzehnten; eine hervorragende Voraussetzung für eine wunderbare Tour. Und diese Inforeise war es definitiv! 

Erste Station war die Hauptstadt der Region, das wunderschöne Bologna. Nach einer ersten Stärkung mit Parmaschinken, Ricotta, Parmesan, Morttadella, Oliven und einem Glas Wein, wurde die Stadt erkundet. Bologna eignet sich sowohl für eine Städtereise, oder als Zwischenziel im Rahmen einer Rundreise.

Anschließend ging es in unser erstes Hotel. Kurz vor dem Check-In organisierte Claudio dann eine kleine Weinverkostung. Hier gab es dann Frizzante und Spumante. Kennt ihr den Unterschied. Auf jeden Fall war alles sehr köstlich.

Mit den italienischen Hotels ist das ja so eine Sache. Aber unsere beiden Unterkünfte auf dieser Tour waren sehr gut ausgewählt. Auch das sonst eher spartanische italienische Frühstück gab es "nicht". Alle Teilnehmer waren rundum zufrieden mit der Auswahl. 

Die nächsten Tage verbrachten wir in der Region rund um Parma und Modena. Als ersten Tagesordnungspunkt besichtigten wir eine Parmesan-Käserei und lernten hier sämtliche Produktionsprozesse und die Qualitätsanforderungen kennen. Bis zur Zertifizierung als "echter" Parmesan ist es ein langer Weg. Eine Verköstigung durfte natürlich nicht fehlen. Auch Ricotta spielte in der Käserei eine Rolle. Wisst ihr warum? Dann fragt mal bei uns nach. Ein kleiner Einkauf rundete den Besuch ab.

Dann ging es in Richtung Modena. Wofür bekannt? Für Autos, richtig. Und was noch? Für den exquisiten Balsamicoessig. Auch hier ließen wir uns den Herstellungsprozess erklären. Wusstet Ihr das ein guter Balsamico mindestens 25 Jahre in einem Holzfass liegen sollte? Eine Kostprobe des "flüssigen Goldes" durften wir auch einnehmen. Und wer Lust hatte, nahm sich hier für seine Lieben ein kleines Souvenir mit.

Von Modena aus ging es in die Hügellandschaften rund um Parma. Parma? Da war doch was? Genau, hier kommt der besondere Parmaschinken her. Demnach fuhren wir ein wenig in die Berge und besuchten einen "Veredelungsbetrieb" für den Schinken. Vor der Hausführung stärkten wir uns mit den besonderen Lebensmitteln. Was für ein Genuss! Dann wurde uns erklärt, wie der Parmaschinken hergestellt, bearbeitet und gelagert werden kann, damit auch etwas Gutes zum Ende dabei herauskommt. Was können wir noch verraten? Ein Versenknochen eines Pferdes "war der beste Freund" des Inhabers. Lasst es euch von uns erklären. Oder kommt am besten mit, wenn es das nächste Mal in die Emilia Romagna geht.

Ganz schön viele Erlebnisse in den ersten Tagen. Aber es ging noch weiter. Und zwar in den Süden. In die Grenzregion der Romagna zur angrenzenden Region der "Marken". Übernachtet haben wir in Riccione, neben Rimini einer der ganz bekannten italenischen Badeorte in der Region. Von hier aus konnten wir den zweiten Teil der Tour angehen. Und davon erzählen wir euch jetzt.

Unter anderem sind wir zu einem typischen italienischen Landgut gefahren. Mitten in der Natur wird das Anwesen mit über 1000 Olivenbäumen (Ernte per Hand!) ökologisch geführt. Neben einer Restauration und Hofladen mit selbst hergestellten Produkten, kann man hier auch übernachten.

Vor Ort gab es dann aktiv etwas zu tun. Mit Unterstützung von zwei echten "Nonnas" haben wir zwei unterschiedliche Teigtaschen (Tomatensauce und Spinat) im Rahmen eines kleinen Kochkurses selbst hergestellt. Diese wurden dann gebraten und nachher von uns verzerrt. Ich kann euch sagen; das war vielleicht lecker!

Am nächsten Tag haben wir das wunderbare San Marino besichtigt. Klein aber fein ist es dort. Da wir außerhalb der Hochsaison unterwegs gewesen sind, hatten wir einige Straßen und Gassen ganz für uns allein. Wirklich Sehenswert das kleine Land auf dem Berg. Und ich kann jetzt mit Fug und Recht behaupten, dass nicht nur Hape Kerkeling den Zwergstaat einen Besuch abgestattet hat.

Was gab es noch? Trüffel. Ja richtig, echte Trüffel. Mit unserer Gruppe sind wir ins Hinterland der Romagna zur Trüffelsuche gefahren. Zwei speziell ausgebildete Hunde haben uns dort schon sehnsüchtig erwartet (so sah es zumindest aus, da sie sich sehr gefreut hatten). Der Trüffelbauer kultiviert hier auf einer Fläche von 50ha! das wohlschmeckende und sehr kostspielige Luxuslebensmittel. Vermarktet wird die Ware in der ganzen Welt Trüffel findet man nicht zu jeder Jahreszeit. Wir hatten Glück. Die Hunde waren erfolgreich.

Auf der Rückfahrt haben wir dann ein exquisites Mittagessen genossen. Es gab ein 4-Gang-Menü rund um das Thema "Trüffel". Geschmacklich war das sehr intensiv und durchaus ein Erlebnis für den Gaumen. Wusstet ihr, dass es insgesamt sieben verschiedene Trüffelarten gibt? Jede mit anderer Farbgebung und anderem Geschmack.

Am letzten Tag sind wir noch in das schöne Städtchen Ravenna gefahren. Heute wir Ravenna auch als Kreuzfahrthafen angelaufen. Mir war bis dahin gar nicht bewusst, dass das historische Zentrum der Stadt früher direkt an der italienischen Adria, am Mittelmeer, gelegen war. Hier gab es für uns ein wenig Kultur und die Besichtigung beeindrucker byzantinischer Bauwerke aus dem frühen Mittelalter. Dann ging zum Abschluss es auf den Marktplatz von Ravenna, wo alle Beteiligten noch ein paar Speisen und Getränke probieren konnten (Eis, Pizza, Focaccia, ...).

Das war für unsere Gruppe ein wunderbarer Abschluss der Erlebnisreise nach Italien. Wir haben übrigens eine eigene WUR-Sonderreise für euch aufgelegt, damit ihr mit uns die zahllosen Leckereen vor Ort sowie die wunderschöne Emilia Romagnga in Italien bereisen könnt.

 

 

 

 

 

 

12.04.2022